Die Leistungen der Bildungsmedienanbieter


Die Bildungsmedienverlage sind verlässliche Partner der Lehrenden und begleiten diese stets und nicht erst seit Beginn der digitalen Transformation in der Schule mit zeitgemäßen, multimedialen Materialien für den täglichen Unterricht.

Das Angebot der Bildungsmedienverlage ist groß und vielfältig: Jährlich werden ca. 8.000 Neuerscheinungen für Lernende und Lehrende aus 16 Bundesländern veröffentlicht, rund 60.000 Bildungsmedien sind aktuell lieferbar. 

Das Spektrum der angebotenen Titel ist breit und reicht von gedruckten Schulbüchern über digitale Arbeitsausgaben bis hin zu interaktiven Lernangeboten und Online-Kursen. Bedient werden die Bereiche der frühkindlichen Bildung, der allgemeinbildenden Schulen, der beruflichen Bildung, der Hochschulbildung sowie der Erwachsenenbildung.

Große Produktvielfalt und beständige Bedürfnisanalyse

Für die meisten Produkte gibt es aufgrund der durch das föderale System stark segmentierten Zielgruppe nur einen vergleichs­weise kleinen Markt, dank der Vielzahl von verfügbaren Bildungsmedien können die Lernenden und Lehrenden nichtsdestotrotz auf eine angemessene, qualitativ hochwertige Auswahl zurückgreifen. Um Angebote für weitgehend alle Fächer in allen Ländern zu gewährleisten, nehmen die Bildungsmedienverlage nicht selten Produkte in ihre Programme auf, die wirtschaftlich nicht oder nur geringfügig rentabel sind.

Nicht erst seit der erhöhten Nachfrage nach digitalen Bildungsmedien mit Beginn des ersten durch Covid-19 bedingten Lockdowns erarbeiten die Bildungsmedienanbieter stetig neue und innovative Produktformen, auch, um die Digitalisierungsbestrebungen der Bundesländer und Schulen zu unterstützen

Es entstehen – teils mit hohem technischem und wirtschaftlichem Aufwand – multimediale, interaktive Produkte, die curriculare Themeneinheiten mit ergänzenden Materialien, Audios, Filme, Animationen, Spiele usw. miteinander verbinden.

Produktentwicklung und Verleger-Risiko

Anders als Romane oder Krimis werden die Texte für Bildungsmedien nicht durch eine einzelne Person, etwa eine Autorin oder einen Autor verfasst. Zwar steht im Mittelpunkt des Unterrichts nach wie vor das einzelne Schulbuch – in gedruckter oder digitaler Ausgabe –, aber dieses ist je nach Fach in einen medialen und multimedialen Kontext eingebettet. Dem liegen Gesamtkonzepte zu Grunde, die in den entsprechenden Verlagsredaktionen in Teamarbeit entwickelt werden. Erst wenn diese Konzepte umfassend vorliegen, werden die Autorinnen und Autoren eingebunden, um die entsprechenden Texte zu erstellen. Natürlich gibt es im Bereich der didaktischen Literatur für Lehrkräfte und Studierende entsprechende Fachbücher und Kompendien, die von einzelnen Autorinnen und Autoren – zumeist aus fachdidaktischen Bereichen – direkt verfasst worden sind und von Verlagen veröffentlicht werden.

  • Redaktion

    Nach Fertigstellung übergeben die Autoren und Autorinnen ihre einzelnen Manuskripte an die Redaktion. In der Fachredaktion des Verlages – verbunden mit gemeinsamen Konferenzen zwischen dem Verlags- und Autor/-innenteam – erfolgt die weitere Ausarbeitung und Umsetzung hin zu einem einheitlichen, fachlichen, didaktisch-methodischen und sprachlichen Gesamtkonzept. Dabei geht es auch um die Verbindung der Kapitel, Themen- und Lerneinheiten mit Begleitmaterialien wie Arbeitsheften, Grammatiken, Vokabeltools, Audios, Erklärfilmen und Videos usw ... Und in gleicher Weise erfolgen die Umsetzungsschritte zur Integration der Kapitel, Themen- und Lerneinheiten in interaktive, digitale Lernmedien, die die Potentiale zu selbstständigem Lernen, individuellen Lernwegen oder Überprüfung von Lernstoff durch Testsequenzen umfassen.

  • Lizenzierung

    Um Bildungsmedien mit Fotos, Illustrationen, Graphiken, Tönen und Audios, Filmen und Animationen zu versehen, werden von den Verlagen Fotograf/-innen und Illustrator/-innen beauftragt und die Nutzungsrechte für Fremdtexte, Daten, Graphiken, Karten, Bilder und Filme Dritter bei anderen Verlagen, Bildagenturen, Produktionsfirmen oder Verwertungsgesellschaften lizenziert. Der Bildanteil in Bildungsmedien ist sehr hoch und liegt in Schulbüchern bei ein bis zwei Bildwerken pro Seite. Dabei dienen Bilder nicht der Illustration, sondern haben wie alle Elemente in Bildungsmedien einen fachlichen Bezug, der über entsprechende Arbeitsaufgaben abgesichert wird.

  • Layout

    Das Layout für gedruckte und digitale Produktformen und die Covergestaltung werden in der Grafikabteilung des Verlags oder von einem eigens beauftragten Grafikbüro erarbeitet. Abbildungen werden häufig nachbearbeitet, um bei den unterschiedlichen Auflösungsformaten für gedruckte und verschiedene digitale Produkte die entsprechende Qualität gewährleisten zu können.

  • Herstellung

    In der Herstellungs- oder Produktionsabteilung des Verlags wird das von der Redaktion entwickelte Gesamtmanuskript zusammen mit den Bild- und Audiomaterialien in das Lay­out des Werkes gesetzt. Hierfür werden nicht selten für jedes Produkt oder jede Reihe eigene Format­vorlagen erstellt. Die Lehrwerke werden ansprechend, aber auch übersichtlich gestaltet, um Lehrende und Lernende bestmöglich zu unterstützen und zu motivieren. Teils in getrennten Abläufen über einzelne Programmiersequenzen, teils in digitalen, vernetzten Systemen über Datenbanken und Editorensysteme entstehen die digitalen Ausgaben von E-Books bis hin zu rein interaktiven Medien – passend zum jeweiligen Lehrwerkskonzept.

  • Zulassung

    Weil Schülerbände verpflichtend den jeweiligen Vorgaben der Lehrpläne in den einzelnen Bundesländern entsprechen müssen, werden Schulbücher oder entsprechende digitale Angebote in einer vorläufigen Layoutfassung nach Abschluss der Manuskriptarbeiten der Drucklegung bzw. der Freischaltung auf Servern zur Schulbuchzulassung in den Bildungsministerien eingereicht. Bis die Zulassung erfolgt und das Werk im Unterricht eingesetzt werden darf, sind nicht selten weitere Überarbeitungen notwendig, die durch die Redaktion vorgenommen werden.

  • Finanzierung

    Das produzierte Buch, Arbeitsheft, die Materialsammlung, Software oder App, die schließlich in den Handel und in die Schulen kommt, wurde vollständig durch den jeweiligen Verlag vorfinanziert. Häufig haben die beteiligten Urheber und Urheberinnen zu diesem Zeitpunkt bereits erste Honorarzahlungen oder garantierte Vorschusszahlungen auf ihr Absatzhonorar erhalten, sodass der Verleger für jedes entwickelte Medium das alleinige wirtschaftliche Risiko trägt.

Die Initiative Verlegerrecht

Die Initiative Verlegerrecht will den digitalen Wandel in der Verlagswelt aktiv gestalten. Vor allem die Veranstaltungsreihe „Was Verlage leisten – Die Zukunft des Verlegens“ soll innerhalb und außerhalb der Verlagswelt Impulse, Anregungen und Denkanstöße zur Gestaltung künftiger Rahmenbedingungen verlegerischer Aktivitäten setzen.

Zielgruppennähe und Aktualität

Auch nach Veröffentlichung begleiten die Verlagsmitarbeiter/-innen Werk und Autor/-innengruppe. Neben marktüblicher Presse- und Marketingarbeit besuchen die Verlage einschlägige Fachmessen und Kongresse, um dem aus Lehrerinnen und Lehrern bzw. Pädagoginnen und Pädagogen bestehenden Fachpublikum die Mög­lichkeit zu geben, sich über die neuesten Produkte und Produktformen zu informieren.

Regelmäßig werden Workshops, Webinare und Vorträge organisiert, um Lehrkräften neue Produktformen und deren Anwen­dung vorzustellen. Ergänzend zu Veranstaltungen dieser Art besuchen Außendienstmitarbeiter/-innen der Verlage die Schulen und nehmen sich regelmäßig Zeit, um die Bedürfnisse der Lehrkräfte in Erfahrung zu bringen und neue Bildungsmedien vorzustellen.

Die Verlagsvertreter und Verlagsvertreterinnen sind bestens geschult, haben oft einen eigenen Hintergrund als Lehrkraft und kennen sich mit den besonderen Regelungen und Begebenheiten in den von Ihnen betreuten Bundesländern aus.

Selbstverständlich sind die Redaktionen stets in Kontakt mit den Kultusministerien der Länder und reagieren mit aktualisierten Neuausgaben oder vollständig neuerarbeiteten Titeln rechtzeitig auf Anpassungen der Kernlehrpläne. Auch um aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen Rechnung zu tragen, werden die Lehr- und Lernmedien regelmäßig überarbeiten und aktualisiert.

Vielfalt und Diversität in den Lehr- und Lernwerken abzubilden und die Unterschiedlichkeiten der Lernenden, insbesondere in Bezug auf Herkunft, Geschlecht, soziale Zugehörigkeit und sozioökonomischen Status dazustellen, entspricht sowohl pädagogischen Interessen als auch dem Selbstverständnis der Bildungsmedienverlage.

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